Monday, April 5, 2010

Konflikte und ihre Lösungen

1) Was ist Konflikt? Zuerst eine Definition aus Wikipedia, damit wir über das Gleiche reden.

Von einem Konflikt (lat.: confligere = zusammentreffen, kämpfen; PPP: conflictum) spricht man in dem Fall, wenn Zielsetzungen oder Wertvorstellungen von Personen, gesellschaftlichen Gruppen, Organisationen oder Staaten miteinander unvereinbar sind. Dabei lässt sich zwischen dem Konflikt selbst, der Konfliktattitüde (z. B. Wut) und dem konkreten Konfliktverhalten (z. B. tätliche Aggression) unterscheiden. Die Konfliktforschung untersucht die Entstehung und den Verlauf von Konflikten und entwickelt Lösungsstrategien, um das Handeln in Konflikten zu verändern bzw. die Auswirkungen eines Konfliktes begrenzen zu können.

2) Strategien der Konfliktlösungen. Auch aus Wikipedia.

Zwang
drückt den Wunsch aus, seine Position gegen den Widerstand anderer durchzusetzen. Es wird eine "Win-Lose"-Strategie verfolgt.

Vermeiden
bedeutet, dass der Konflikt nicht ausgetragen wird und die Situation unverändert erhalten bleibt. In dieser Situation ist es wahrscheinlich, dass beide Seiten verlieren ("Lose-Lose")

Nachgeben
repräsentiert die Position, wo der Konflikt gelöst wird, aber die Position verloren ("Lose-Win"). Es handelt sich um eine häufige Paarung mit Zwangsstrategien.

Zusammenarbeiten
ist die beste Möglichkeit für "Win-Win"-Ergebnisse, weil hier beide Seiten ihre Position voll einbringen und ein Ergebnis erarbeiten können.

3) Ab Wann ist es für mich ein Konflikt?
Wenn ich eine Situation betrachte, die zwar neutral gesehen ein Konflikt nach der Definition 1) darstellt, der aber meinen Zielen nicht auf dem Weg steht und meine Emotionen nicht beeinträchtigt, lasse ich diese Situation einfach stehen oder laufen, da meistens solche Situation von sich aus löst.

4) Wie löse ich Konflikte?
Wenn ich eine Situation als Konflikt betrachte, hat es meistens mit mir zu tun. Entweder a) der Konflikt steht auf dem Weg meiner Ziele oder/und b) meine Emotionen sind so involviert, dass ich einfach innerlich nicht mehr ruhig bleiben kann.

im Fall a): ich frage mich dann, wie kann ich diesen Konflikt lösen, damit alle Beteiligten (nicht die Zuschauer) einen Win-Win-Win-... Situation für sich holen können. Das ist ein sehr kreativer Prozess und dazu brauche ich in der Regel Zeit, Ruhe und einen kühlen Kopf. Darum versuche ich eine heiße Situation "kalt" zu stellen. In 9 von 10 Fällen finde ich auch eine  für alle Beteiligten  zufriedenene Lösung.

im Fall b): Jede Emotion, die gekommen ist, vergeht auch. So beobachte ich dann, wie die Emotionen kommen und wieder vergehen, nehme sie so an, wie sie sind, ohne Wertung und Urteil.

Ich bin sicher nicht der beste Konfliktlöser, aber ich bin sehr zufrieden mit meinen Ergebnissen.

Fazit: Die äußere Konfliktsituation ist bloß eine Manifestation meiner inneren Unruhe. Ein Konflikt entsteht in mir und wird auch dort gelöst.

2 comments:

  1. Hallo Wenyue,
    Deinen Beitrag finde ich interessant.

    Für mich ist ein Konflikt ein Interessengegensatz. Konflikte kann man als Chance begreifen und es erfordert häufig einen Umdenkungsprozess.

    Der Dalai Lama hat über Konfliktlösungs-
    strategien 1999 in Berlin gesprochen. Anbei der Link, falls es interessiert.

    www.vebu.de/alt/nv/nv_1999_5__Dalai_Lama.htm

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  2. Hallo Sabine,

    langsam lerne ich auch Konflikte zu schätzen, da sie doch die Dinge nach vorne treiben.

    Wenn man ein Roman schreibt, dann sind die Konflikte gerade was die Geschichte ausmachen. Ohne innere oder äußere Konflikte wäre eine Geschichte doch stinklangweilig, oder?

    LG Wenyue

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