Thursday, March 11, 2010

Die Frau, der Mönch und Das Kind

Vor sehr langer Zeit in einem japanischen Dorf bekam eine junge Frau ein uneheliches Kind. Da sie den Vater des Kindes sehr liebte und schützen wollte, erklärte sie, dass das Kind von einem sehr weisen Mönch stammte.

Als sich diese Nachricht verbreitete, waren die Dorfbewohner empört, weil sie den Mönch sehr respektierten und ehrten. So versammelten sich einige Leute, gingen zum Tempel und fragten den Mönch, ob das der Wahrheit entsprach. Der Mönch hörte geduldig zu und zum Schluss offenbarte er: "Ja, so muss es doch gewesen sein."

Als Ergebnis kehrten die Dorfbewohner ihm ihren Rücken zu. Und das Kind musste er dann auch allein aufziehen.

Die Frau bekam starke Schuldgefühle und sehnte sich nach ihrem Kind. 10 Jahre vergingen und sie konnte das Schuldgefühl nicht mehr ertragen und schließlich besuchte sie den Mönch, der mit dem Kind in sehr armen Verhältnissen lebte, weil niemand ihn unterstützte.

Die Frau brach in Tränen aus und sagte dem Mönch dann die ganze Wahrheit. Sie wollte gern das Kind zurück haben. Der Mönch hörte sich voller Gelassenheit alles an und sagte: "Ja, so muss es doch gewesen sein."