Friday, September 20, 2013

Die Kunst der Leichtigkeit

.. und ihre Bezug zu Organisationscoaching

Vor 12 Jahren gab mein Gitarrenlehrer ein Solokonzert vor über hundert Leuten. Alles fing  zunächst gut an. Sanfte Melodie und wechselhafte Klangfarben verzauberten das Publikum. Alle staunten. Darüber freute er sich sehr, doch dann kam ein leiser Gedanke in sein Bewusstsein: „Hoffentlich ...“ In diesem Augenblick fing seine linke Hand an zu verkrampfen. Er musste sich durch das Stück durchkämpfen, traf gerade noch die Töne. Als er fertig war, tat es überall in seinem Körper weh. Die Verspannung hatte sich verbreitet. Für eine Weile beschränkte er sich danach nur noch auf Lehrtätigkeit.

Durch Zufall stieß er auf  Taiji, eine chinesische Bewegungsmeditation. Dort lernte er etwas, das seine ganze Lehrmethodik revolutionierte. In Taiji bewegt man sich immer mit minimalem Aufwand. Zu viel Kraft würde die Schönheit der Bewegung zerstören und die Wirkung der meditativen Übung mindern. Wenn man die Kunst
meistert, findet die Körperbewegung fast wie von selbst statt.

In seinem Gitarrenunterricht übernahm er die Idee der Leichtigkeit von Taiji. Die Schüler werden seither angeleitet sich zunächst zu entspannen. Aus dem Zustand der Mühelosigkeit  machen sie eine minimale Fingerbewegung, damit ein klarer und klangvoller Ton entsteht.  Die Schüler brauchen nicht viel Zeit um die Übungen zu beherrschen. Oft gelingen ihnen sehr schwierige Griffe in nur einem kurzen
Augenblick. Seit er diese Methodik eingeführt hat, macht  ihm selbst die Übung viel mehr Spaß. Die Verkrampfung in der Hand, die durch jahrelange mühevolle Übungen entstand, verschwand für immer.

Was hat das alles mit Organisationscoaching zu tun? Viele Führungskräfte haben gelernt, ihre Existenzberechtigung durch Anstrengungen zu erkämpfen. Was leicht ist, kann nicht der richtige Weg sein. Ist es so? Intuitionen kommen am besten  zur Geltung, wenn man sich entspannt. Ideen fließen, wenn man nicht mit schweren negativen Emotionen belastet ist. Menschen erreicht man viel einfacher mit einem
Lächeln. Zuhören geht am besten ohne schwere Gedanken. Und welche Coaching Fragen sind am effektivsten? Genau, die leichten, wie zum Beispiel: „Und?“ oder „Was noch?“

Mein Gitarrenlehrer ist ein Deutscher und ich komme ursprünglich aus China. Dass ich die Leichtigkeit vom ihm lernen durfte, verdanke ich der Vereinigung der Kulturen, die einen geistigen Wandel hervorbringt, einen Wandel zur Leichtigkeit und Exzellenz. Siehe dazu auch die Übung auf Seite 2 (folge den Link)

http://www.symbiont-group.de/fileadmin/Dateien/Newsletter_3_Q_2013.pdf

Wenyue

Tuesday, May 28, 2013

Weniger ist mehr

Wenn Dinge nicht in Ordnung zu sein scheinen, frage ich mich nicht, was ich noch tun muss, sondern was ich noch streichen kann.