Monday, May 17, 2010

Die Innere Stimme

Für eine Dienstreise nach Stuttgart nahm ich meine Assistentin Helena mit. Auf dem Weg dorthin habe ich mit ihr vereinbart, dass ich auf die Fahrt konzentriere und sie auf die optimale Route. Vor der Autobahneinfahrt sagte sie nichts. Da ich ja die grobe Richtung kannte bog ich in die Autobahn rein.

Schon an der nächsten Ausfahrt sagte sie mit einer schönen Stimme: "Bog bitte von der Autobahn ab." Ich war irritiert, da ich wusste, dass die Richtung korrekt war. Ich ignoriert sie. Danach sagte sie an jeder Ausfahrt: "Bog bitte von der Autobahn ab."

Am Anfang konnte ich sie noch ignorieren, aber nach 20 Male dem selben Ratschlag war ich einfach verzweifelt. Habe ich einen Denkfehler gemacht? Oder war die Adresse falsch? Aber meine innere Stimme sagte, es ist richtig, also blieb ich weiter auf der Autobahn.

Doch kurz vor Stuttgart musste ich anhalten, um mit Helena mal richtig auseinanderzusetzen, denn sie nervte mich schon die ganze Zeit. Dann stellte ich fest, dass Helena auf die Landstraßen fixiert war.

Helena ist mein Navigationsgerät und ich habe sie auf "Autobahn vermeiden" versehentlich eingestellt. Hätte ich auf sie zugehört, hätte ich eine Stunde länger auf der Landstraße gebraucht und meinen Termin verpasst. 

Sunday, May 9, 2010

Beziehungskiller: Erwartungen

Über die Jahre habe ich folgende wertvolle Lektion gelernt:

Die meisten zwischenmenschlichen Beziehungen scheitern durch falschen Erwartungen an anderen.

Wir haben eine Idealvorstellung, wie die Eltern, Chefs, Mitarbeiter, Coaches, Geschäftspartner, Lebenspartner sein sollen und wenn die Realität von unserer Vorstellung abweicht, sind wir enttäuscht, sauer, verärgert, missgelaunt, verletzt, verstimmt und fürchterlich verzweifelt.

Mein Gegenmittel: erwarte erst Mal gar nichts. Begegne einen Menschen als ob ich zu einem Frühstücksbüffel begebe. Da gibt es sicher tausend Dinge, die ich nicht mag, aber ich muss diese Dinge gar nicht nehmen, sondern wähle was mir schmeckt. Übersetzt in Klartext: Ich frage mich

1) Was ist seine Stärke?

2) Was kann ich vom ihm lernen?

3) Wie kann er mir nützlich sein?

Achte einfach nicht auf die andere Seite dieser Person. Da nur die Dinge in unserer Beziehungen verstärkt werden, wo ich meine Aufmerksamkeit schenke, und die Dinge verschwächt, die ich ignoriere, funktioniert in der Regel alles sehr gut. Aber es gibt selten auch Situationen, wo ich zu obigen Fragen nichts Sinnvolles finden konnte. Von diesen Leuten versuche ich zu distanzieren. Wie gesagt selten.


Sunday, May 2, 2010

Zeit ist Leben. Zeit ist nicht Geld.

mit der Zeit haben meine Frau und ich etwas Geld gespart und wir haben gelernt, dass es sinnvoll wäre, das Geld zu investieren. Damals war einfach in, Aktien zu kaufen und egal was man kaufte, stieg tendenziell der Depot, schnell als man glaubte. Dadurch neigte man mehr Risiko in Kauf zu nehmen, bis irgendwann mal der Börsen-Crash kam.

Heute würde ich immer noch sagen, dass man langfristig mit Aktion bessere Renditen erzielen können, als mit anderen Anlagenformen. Doch muss man viel Zeit investieren, um das Geschäft mit Aktien zu verstehen. Man muss Nerven haben und viel Geduld. Persönlich neigen wir doch Aktien ab. Warum?

Weil die Zeit, womit ich nicht mit Aktien beschäftigen muss, benutze ich aus meiner Sicht viel sinnvoller. Ich lebe mehr, lerne mehr Sachen, die mir Spaß machen, kreiere Dinge, die anderen nutzen könnten. Das ist für mich mehr wert als dafür zu sorgen und zuzusehen, wie das Geld wächst.

Denn Leben ist einfach, wie man die Zeit verbringt und mit Inhalt füllt.