Tuesday, January 14, 2014

Führung und Fügung

Für einige Zeit vertrat ich die Ansicht, dass ich alle meine Ziele erreichen und alle meine Träume realisieren werde, wenn ich fest daran glaube und lang genug daran arbeite. Nun werfe ich diesen Glaubenssatz endgültig über Board. Denn meine wichtigsten Meilensteine beruhen auf etwas, das ich Fügung nennen würde. 

1981 bekam ich als einer von 100 Studenten aus China ein Stipendium nach Deutschland. Ich hatte mich nicht darum bemüht, im Ausland zu studieren. Ich wurde von meiner Uni in Shanghai ausgewählt. Das Studium hat zweifellos mein Leben verändert. 

1983 lernte ich eine Frau kennen, rein zufällig. Damals konnte ich Haare schneiden und habe gelegentlich meinen Kollegen aus China geholfen. Als ich in einem Studentenwohnheim in Köln die Haare eines Freundes schneiden wollte, traf ich sie. Ich hatte keine Partnersuchaktion mit festgesetzten Vorstellungen gestartet. Mit dieser Frau lebe ich bis heute glücklich zusammen. 

1991 bekam ich den ersten Job nach meinem Studium. Ich habe keine 100 Bewerbungen geschrieben, keine 30 Vorstellungsgespräche geführt, keine 10 Angebote bekommen. Ein ehemaliger Kollege aus dem Institut, in dem ich promoviert habe, rief mich an und bot mir ei-nen Job an. Bei dieser Firma bin ich 22 Jahre geblieben. 

Zwischendurch habe ich mich für verschiedene Stellen außerhalb der Firma beworben. Vergebens. Ich habe verschiedene Ideen der Selbständigkeit ausprobiert. Ohne nennenswerte Erfolge. 

Nach einem halbem Jahrhundert meines Lebens erlange ich die Selbsterkenntnis, dass das Leben vielleicht seinen eigenen Weg gehen möchte, um sich als ein Teil zu einem Ganzen zusammenzufügen, ohne Berücksichtigung meiner eigenen Wünsche, Ziele oder Vorstellungen. 

Doch wie kann ich wissen, was das Leben von mir will? Im Lauf der Zeit habe ich mir angeeignet, öfter auf mein Herz, auf meine innere Weisheit zu hören, indem ich mich nicht mehr hetze, sondern einfach ruhig hinsetze und horche. Oft bekomme ich dabei eine kreative Idee, die mich manchmal überrascht. Ich fühle mich dabei komplett stimmig. 

Ich vertraue viel mehr auf die innere Führung. Ich verzichte oft auf logische Begründung, auf detaillierte Analyse und auf Wahrscheinlichkeitsberechnung. Ich höre auf zu kämpfen, gegen Missstände, gegen einige Menschen, die scheinbar mir etwas Böses antun wollen. Ich frage mich, was das Leben mir beibringen will. 

Fakt ist: Ich wurde ohne meinen Willen in diese Welt hinein geboren und ich werde sie gegen meinen Willen wieder verlassen. Wie anmaßend wäre ich, zu behaupten, dass alles was zwischen der Geburt und dem Tod liegt, von meinem Willen kontrollierbar wäre? 

http://www.symbiont-group.de/fileadmin/Dateien/Newsletter_4_Q_2013.pdf

Friday, September 20, 2013

Die Kunst der Leichtigkeit

.. und ihre Bezug zu Organisationscoaching

Vor 12 Jahren gab mein Gitarrenlehrer ein Solokonzert vor über hundert Leuten. Alles fing  zunächst gut an. Sanfte Melodie und wechselhafte Klangfarben verzauberten das Publikum. Alle staunten. Darüber freute er sich sehr, doch dann kam ein leiser Gedanke in sein Bewusstsein: „Hoffentlich ...“ In diesem Augenblick fing seine linke Hand an zu verkrampfen. Er musste sich durch das Stück durchkämpfen, traf gerade noch die Töne. Als er fertig war, tat es überall in seinem Körper weh. Die Verspannung hatte sich verbreitet. Für eine Weile beschränkte er sich danach nur noch auf Lehrtätigkeit.

Durch Zufall stieß er auf  Taiji, eine chinesische Bewegungsmeditation. Dort lernte er etwas, das seine ganze Lehrmethodik revolutionierte. In Taiji bewegt man sich immer mit minimalem Aufwand. Zu viel Kraft würde die Schönheit der Bewegung zerstören und die Wirkung der meditativen Übung mindern. Wenn man die Kunst
meistert, findet die Körperbewegung fast wie von selbst statt.

In seinem Gitarrenunterricht übernahm er die Idee der Leichtigkeit von Taiji. Die Schüler werden seither angeleitet sich zunächst zu entspannen. Aus dem Zustand der Mühelosigkeit  machen sie eine minimale Fingerbewegung, damit ein klarer und klangvoller Ton entsteht.  Die Schüler brauchen nicht viel Zeit um die Übungen zu beherrschen. Oft gelingen ihnen sehr schwierige Griffe in nur einem kurzen
Augenblick. Seit er diese Methodik eingeführt hat, macht  ihm selbst die Übung viel mehr Spaß. Die Verkrampfung in der Hand, die durch jahrelange mühevolle Übungen entstand, verschwand für immer.

Was hat das alles mit Organisationscoaching zu tun? Viele Führungskräfte haben gelernt, ihre Existenzberechtigung durch Anstrengungen zu erkämpfen. Was leicht ist, kann nicht der richtige Weg sein. Ist es so? Intuitionen kommen am besten  zur Geltung, wenn man sich entspannt. Ideen fließen, wenn man nicht mit schweren negativen Emotionen belastet ist. Menschen erreicht man viel einfacher mit einem
Lächeln. Zuhören geht am besten ohne schwere Gedanken. Und welche Coaching Fragen sind am effektivsten? Genau, die leichten, wie zum Beispiel: „Und?“ oder „Was noch?“

Mein Gitarrenlehrer ist ein Deutscher und ich komme ursprünglich aus China. Dass ich die Leichtigkeit vom ihm lernen durfte, verdanke ich der Vereinigung der Kulturen, die einen geistigen Wandel hervorbringt, einen Wandel zur Leichtigkeit und Exzellenz. Siehe dazu auch die Übung auf Seite 2 (folge den Link)

http://www.symbiont-group.de/fileadmin/Dateien/Newsletter_3_Q_2013.pdf

Wenyue

Tuesday, May 28, 2013

Weniger ist mehr

Wenn Dinge nicht in Ordnung zu sein scheinen, frage ich mich nicht, was ich noch tun muss, sondern was ich noch streichen kann.

Friday, November 2, 2012

Oben Ohne

Die Kurzgeschichtensammlung ist da! Es sind wahre Geschichten von 11 Menschen auf der Suche nach ihren persönlichen Glück. Die Autoren freuen sich auf ihre Leser.



Tuesday, April 17, 2012

Tuesday, January 3, 2012

Spruch des Tages

‎"Das Schöne fesselt uns, aber das Schönste befreit uns von uns selbst."
- Khalil Gibran

Monday, December 26, 2011

Spruch des Tages

"Es gibt zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist gestern, der andere morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zu leben ist."

- Dalai Lama